OUTDOOR ESCAPE GAMES HARZ
Okay. You can. Kind of.
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Sie lieben Escape-Rooms? Diese „Rooms“, in die Sie mit Ihren Freunden eintauchen, die Zeit vergessen, spannenden Geschichten folgen, knifflige Rätsel lösen, clevere Antworten finden, irgendwie immer ein bisschen Gewinner sind? Na gut. Ich nicht.
Ich bin der Anti-Gamer. Ich mag keine Spiele. Mich nerven Rätsel. Ich gehe in keine „Räume“. Nicht einmal, um ihnen schnellstmöglich wieder zu entkommen. An mich verkauft man nicht eines dieser Events oder Spiele. Keines. Never.
Foto: Outdoor Escape Games Harz
Ich gebe zu, ich bin ein ungeduldiger Mensch. Ein sehr ungeduldiger Mensch. Möglicherweise der ungeduldigste Mensch auf diesem Planeten. Spiele, vor allem Spiele, die auch nur ansatzweise Mikrosekunden meiner Zeit ohne konkrete Lösung beanspruchen, sind raus, bevor sie ankommen können. Standhaft verweigere ich mich allen Anfragen von Freunden, Nachbarn, Kollegen … Escape-Room! Escape-, Exit-Game! Komm, wir machen das zusammen! NEIN.
Vielleicht liegt es an einer fast-traumatischen Erfahrung in einem neuseeländischen Labyrinth, dem ich nach gefühlten Stunden nur knapp entkommen bin. Durch den Personalausgang. Ohne zu töten! Es war verdammt knapp. Vielleicht.
Und jetzt kommt Ihr. OUTDOOR ESCAPE GAMES HARZ. Und wollt mir weismachen, dies sind DIE Games. Auch für mich … Hört Ihr mein Lachen? Mein überlegenes. Ich soll Storytelling machen über Games? Escape-Games? Ich. Nicht schlecht. Aber gut. Offenheit! Zumindest liebe ich Storytelling. Auf geht’s.
Wie erweitert man „Rooms“?
Indem man Orte findet. Auch draußen.
Zugegeben Eure Grundidee ist großartig. Wenn es eine ideale Region, ideale Orte für Outdoor-Escape-Games gibt, dann im Harz. Tiefe, märchenhafte Wälder, sagenhafte mystische Orte, unfassbar viel Magie – kein Ort hat mehr Hexen. (Na, Salem vielleicht.) Hier atmet man Historie, findet verschlafene und sehr wache Klöster. Dome, Schlösser. Teufelsmauern. Hier trafen Ost und West aufeinander. Hier lebten Kaiser, Reformer und Reformatoren. Geschichte und Geschichten also ohne Ende! Und die eigenen noch dazu.
Ein Pluspunkt: Outdoor. Wenn ich etwas bin, dann der Outdoor-Typ. Ich würde komplett draußen leben, wenn ich könnte. (Das heißt noch nicht, dass ich draußen spiele.) Mit Outdoor habt Ihr Erfahrung. Seit Jahrzehnten. Das könnt Ihr richtig gut. Für kleine und große Gruppen. Für Unternehmen. Privatleute. Mit Anspruch. Sowohl an die Outdoor-Aktivitäten wie auch an Team-Building- und Konflikt-Bearbeitungs-Maßnahmen und einiges mehr. Da habt Ihr das richtige Know-how, um zu wissen, wen was wirklich interessieren könnte und was da draußen mach- und umsetzbar ist. Und Ihr könnt die klassischen GPS-Rallyes. Auch da muss ich suchen, etwas tun, habe Aufgaben, ein Ziel. Man erweitert seinen Radius. Escape-Rooms sind für euch kein Neuland. Das gab es bei euch schon. In der Tat als „Room“. Als mobilen Escape-Room bei speziellen Veranstaltungen. Mit viel Erfolg.
Foto: Outdoor Escape Games Harz
Eher wissbegierig oder rätselfreudig? Oder beides?
Bei mir ist die Antwort klar. Nicht rätselfreudig.
Und nun Spiele! Ihr habt zwei Konzepte: YouDISCOVER und YouESCAPE. Aha. Bei YouDISCOVER wage ich einen zweiten Blick (verstohlen nur natürlich). Denn hier erkundet man Orte. Schöne, spannende, sehenswerte Orte im Harz. Draußen. Anhand von Fragen, Rätseln und unheimlich viel Wissenswertem. Das interessiert mich schon. Wer jemals klassisch langweiligen Stadtführungen gefolgt ist, weiß warum. Wer trotzdem an der Geschichte eines Ortes interessiert ist, ist spätestens hier im Dilemma. Langweilige Stadtführung und hinterherlatschen oder langweiligen Reiseführer und lesen mit rumsuchen. Geht beides nicht. Das heißt, man verpasst was. Letztlich.
Mit YouDISCOVER erkundet man auf eigene Faust die Stadt, darf rätseln, Fragen beantworten, Historisches und Fakten lesen und sich in eigenem Tempo wohlbekannte Sehenswürdigkeiten erlaufen und weniger bekannte Geheimtipps erkunden. Definitiv eine Alternative.
Und YouESCAPE? Ich gehe die Sache langsam an. Öffne die optisch gelungene Verpackung und bin … angenehm überrascht. Sehr schön designt und wertig finde ich verschiedene Dinge. Kugelschreiber, Strick, kleine Schere, komische Beilagen mit vielen Zahlen et cetera. Eine Karte, natürlich die Anleitung, Geschichtenbuch und ein Kartenset mit Tipps zum Lösen der Rätsel. Schön. Man mag es anfassen, erkunden. Bekommt Lust darauf. Selbst ich. Etwas.
Bei YouESCAPE steht definitiv das Rätseln im Vordergrund. Das Finden von Lösungen mit klarer Aufgabenstellung. Das Entdecken der Region. Und es geht, zumindest bei dem Spiel, das vor mir liegt, um Mord. Grundsätzlich mal nicht schlecht. Wer unsere Posts liest, weiß: Mordgeschichten sind ein wenig unser Ding. Das heißt, man erkundet einen Ort im Harz (in diesem Fall Braunlage), draußen. Bei Sommer oder Winter. (Glühwein erlaubt. Hab ich erfragt.) Taucht ein in eine Geschichte. Löst Aufgaben und knifflige Rätsel, um letztlich … wie könnte es anders sein, den Mörder zu finden. So klassisch, so gut. Ich lass das mal so stehen.
Anders ist, dass ich nicht, wie im klassischen Escape-Room, unter Anleitung agiere, sondern ähnlich einem Gesellschaftsspiel gänzlich allein spiele. Keine Anmeldung, keine Zeitvorgaben, niemand, der mir bei meinen Failures auf die Finger glotzt und sich schlapp lacht (so stelle ich mir das zumindest vor). Ich kann es spielen, wann ich will. Auch nachts mit Fackel (jetzt werde ich glatt romantisch).
Foto: Outdoor Escape Games Harz
Da gibt es diesen Punkt … Geschichten!
Mit dem bekommt Ihr mich. Fürchte ich.
Nadine und Volker, die Spiele-Entwickler, lieben Outdoor, lieben Rätsel und lieben vor allem auch Geschichten. Und sprudeln über vor Ideen. Großartig. An diesem Punkt bin ich angefixt. Wir diskutieren, beraten, haben Thesen, Ideen. Zu den Games – vor allem aber der Kombination aus Rätsel, Geschichte, Wissen und Outdoor. All das so zu verbinden, dass es 1. funktioniert, 2. eine coole Story ergibt, 3. Rätsel und Fragen machbar, individuell und fun sind, 4. sich diese wunderbar in die Geschichte einfügen und 5. im Idealfall Wissen oder zumindest Neues mitgeben – ja, das nenne ich Herausforderung.
Wie könnte es anders sein, mein Wissenwollen gilt der Verbindung Geschichte – Rätsel. Denn wir haben hier zwei Formen von „Geschichten“. Geschichte als Historie – vorgegeben also. So subjektiv selbst „Historie“ ist. Und Geschichte als fiktive Erfindung. Gewachsen aus Kreativität. Mit einem Plot und damit Struktur. Und der Plot „Rätsel“ liegt im Grunde allen Mord- und Kriminalgeschichten zugrunde. Eignet sich also prima für solche Games. Faszinierend ist hier die Mehrdimensionalität, die räumliche wie inhaltliche.
Es gilt, eine historische Geschichte mit einer fiktiven Geschichte zumindest abzugleichen, wenn nicht gar, diese zu verbinden. Beide Geschichten wiederum mit einem Rätsel, das linear verlaufen kann, aber keinesfalls muss. Hinzu kommen Aufgaben, Fragen und Ortswechsel. Alles erneut in Bezug zum jeweils vorgegebenen Ort und der Region. Wow.
Foto: Outdoor Escape Games Harz
Try. Catch me, if you can … You can. Kind of.
Okay. Ich probiere es. Einmal.
Auch wenn mein Fokus ein etwas anderer sein wird. Ich versuche, wenn wir spielen, tiefer zu blicken. Oder aber eine Meta-Ebene einzunehmen, eine andere Perspektive.
Ich bin durchaus gespannt. Auch wenn ich, das betone ich, keineswegs bekehrt bin.
Ich hasse Spiele. Immer noch ...
Meine Bitte an Sie:
Bleiben Sie dran, wenn Sie wissen wollen, wie es weiter- und letztlich ausgeht. Und ehrlich: Schreiben Sie mir Ihre Erfahrungen, Eindrücke. Mit diesen oder anderen Escape-, Exit-Games oder -Rooms. Vor allem auch mit Blick auf die Geschichten. Das würde mich interessieren. Sehr.
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